Interkommunale Entwicklungsgesellschaft
Pressemitteilung der OstWestfalenLippe GmbH
- Rund 70 Mitglieder aus den Räten der Kommunen Barntrup, Dörentrup, Extertal, Lage, Leopoldshöhe, Lügde und Vlotho diskutierten am Abend über Instrumente für eine aktive Wohnungsmarktentwicklung.
- Die beteiligten Kommunen haben in diesem Jahr ein Konzept für eine interkommunale Entwicklungsgesellschaft erarbeitet, um mehr Wohnungsbau zu erreichen. Dieses wurde erstmals vorgestellt.
- Das Projekt ist Teil des Transferprogramms UrbanLand OstWestfalenLippe der OWL GmbH, das Projekte zur Stadtentwicklung, Daseinsvorsorge und Mobilitätswende in der Region vorantreibt.
Mit einer interkommunalen Entwicklungsgesellschaft mehr Wohnungsbau erreichen
Barntrup, 30. Oktober 2024. Bezahlbarer und bedarfsgerechter Wohnraum muss her, gleichzeitig wollen Leerstände, Brachen und Baulücken vermieden und entwickelt werden: Viele kleine Kommunen in OWL stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Dem komplexen Thema Wohnungsbau kann hier wegen knappen Ressourcen, fehlendem Wissen und einem wenig aktiven freien Markt häufig nicht adäquat begegnet werden. Abhilfe schaffen soll eine interkommunale Gesellschaft für Wohnungsbau und Immobilienentwicklung, für die die Kommunen Barntrup, Dörentrup, Extertal, Lage, Leopoldshöhe, Lügde und Vlotho ihre Kräfte bündeln. Ziel ist es, mehr Investitionen in die Ortskerne und den Wohnungsbau zu lenken. Wie diese Gesellschaft funktionieren kann, wurde am Mittwoch im Bürgerforum Barntrup erstmals rund 70 Mitgliedern aus den Räten dieser Kommunen vorgestellt. Die Initiative ist Teil des Transferprogramms UrbanLand der OstWestfalenLippe GmbH, das Projekte zur nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung unterstützt.
Rocco Wilken, Bürgermeister der Stadt Vlotho und Frank Meier, Bürgermeister der Gemeinde Extertal, zeigten den Handlungsbedarf in den Ortskernen beider Kommunen auf. „Viele Erdgeschosse und Immobilien mitten im Ort stehen leer, der Zustand der Gebäude ist teilweise schlecht. Gleichzeitig wächst der Bedarf an bezahlbarem Mietwohnraum. Als Kommune sind unsere Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Es fehlt an Spezialwissen für diese komplexe Aufgabe. Allein können wir das nicht schaffen“, erläuterte Frank Meier.
Eine kompetente Anlaufstelle statt sieben Mal Doppelstruktur: Vieles spricht dafür, dass die Kommunen durch eine gemeinsame Gesellschaft Ressourcen sparen und an Qualität in der Immobilienentwicklung gewinnen. Das Modell basiert auf gegenseitiger Unterstützung bei einem hohen Maß kommunal- und stadtentwicklungspolitischer Eigenständigkeit. Das bedeutet einerseits, dass jede Kommune selbst über stadtentwicklungs- und wohnungspolitische Themen entscheidet. Andererseits wird eine interkommunale Service- und Dienstleistungsgesellschaft in Form einer Genossenschaft vorgeschlagen, die Aufgaben auf Rechnung der kommunalen Ebene übernehmen kann. Zu den Aufgaben zählen z.B. Bauherrenfunktion für Neubauwohnungen, Bewirtschaftung von Wohnungen und Grundstücksaktivierung. „Das ist eine große Chance für uns, um mehr für den Wohnungsbau zu tun“, fasst Torben Blome, Bürgermeister der Stadt Lügde, den Info-Abend zusammen. „Die Gesellschaft steht nicht in Konkurrenz zu Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren, sondern setzt dort an, wo diese Akteure fehlen.“
Die Stimmung unter den Teilnehmenden war konstruktiv und interessiert. Diskutiert wurden insbesondere Fragen der Finanzierung und der Personalgewinnung für die interkommunale Gesellschaft. „Mit dem heute vorgestellten Modell gehen die Kommunen in Ostwestfalen-Lippe eine Zusammenarbeit mit Pilotprojektcharakter ein. Das wird auch überregional wahrgenommen und genau beobachtet“, ist sich Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH sicher. „Die OWL GmbH bietet auch zukünftig an, interkommunale Initiativen durch Moderation und Koordination zu unterstützen.“
Entwickelt wurde das Konzept von den Kommunen in Zusammenarbeit mit dem ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung sowie Quaestio Forschung und Beratung – beauftragt durch die OstWestfalenLippe GmbH. Beraten wurden die Kommunen durch den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. sowie zwei Anwaltskanzleien. Auf diese Weise wurde ein Modell geschaffen, das nicht nur funktional und finanzierbar, sondern auch rechtssicher umsetzbar sein soll.
Weitere Informationen zum Transferprogramm UrbanLand finden Sie unter www.urbanland-owl.de.
Unten v.l.n.r.: Bernhard Faller, vhw; Bürgermeister Matthias Kalkreuter, Stadt Lage; Ann-Kathrin Habighorst, Kreis Lippe; Bürgermeister Friso Veldink, Gemeinde Dörentrup; Bürgermeister Frank Meier, Gemeinde Extertal; Björn Böker, Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH; Bürgermeister Rocco Wilken, Stadt Vlotho
Oben v.l.n.r.: Katharina Neubert, OstWestfalenLippe GmbH; Marvin Rösch, Gemeinde Extertal; Bürgermeister Borris Ortmeier, Stadt Barntrup; Bürgermeister Torben Blome, Stadt Lügde; Heiner Brockhagen, Bezirksregierung Detmold; Stefanie Lohne, Stadt Vlotho; Uwe Aust, Stadt Lage; Stefan Lehnert, ALP Institut
Foto: OstWestfalenLippe GmbH
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Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region Ostwestfalen-Lippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.