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Wahlarena: Kids diskutieren mit Kandidaten der SPD und FDP

„Anders als gedacht und trotzdem sehr gelungen.“ So könnte man den gestrigen Abend beschreiben. Unserer – zugegeben etwas kurzfristigen – Einladung zur Wahlarena ins Lügder Chilli sind fast ausschließlich die Jüngsten gefolgt, nämlich Kids im Alter von 8 bis 16 Jahren.

Macht nichts! Spontan können wir und glücklicherweise auch unsere Gäste, Katrin Freiberger (SPD) und Dennis Niedermark (FDP). Leider fehlte der angekündigte Michael Schröder (FWG) in der Runde.

Bei jüngerem Publikum waren natürlich auch die Themen etwas anders. So haben wir zu Beginn lange über das Thema Schulbildung gesprochen. Wo das Geld herkommen kann, um Schulen zu modernisieren zum Beispiel – hier gibt es zwei verschiedene Ansätze. Katrin Freiberger betont, dass die SPD den Ansatz verfolge, die Steuern für die „1% der ganz reichen Leute“ in unserem Land zu erhöhen und das Geld in die Schulen und Kitas zu stecken. Dennis Niedermark vertritt die Position der FDP, dass Deutschland kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabeproblem habe. Das bedeutet, es müsse genauer geschaut werden, wo Einsparpotentiale vorhanden sind. Konkrete Maßnahmen mit konkreten Summen seien wichtig.

Generell sei es schwierig, deutschlandweit einheitliche Standards in der Schulbildung zu etablieren. „Es kann aber nicht sein, dass ein Abitur aus zum Beispiel NRW weniger wert zu sein scheint als ein Abitur, das in Bayern absolviert wurde“, so Katrin Freiberger. So sollte auf Länderebene an der Vergleichbarkeit der Schulsysteme gearbeitet werden. Niedermark spricht auch die Personalproblematik an Schulen an. „Wir müssen schauen, dass Menschen mehr Lust auf diesen Job haben und sollten auch Quereinsteigern Möglichkeiten eröffnen“, sagt er.

Freiberger wirbt für zusätzliche Unterstützung der Lehrkräfte, damit leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler zusätzliche Hilfe erhalten, während die Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht weiterkommen können. „Wir sollten uns an den Ressourcen der Kinder orientieren und dafür sorgen, dass alle auf einem Stand sind“, sagt sie. Beide sprechen sich außerdem für ein kostenfreies Mittagessen in Schulen aus, da nicht alle Kinder in Deutschland täglich eine warme Mahlzeit am Tag genießen können.

Weiter ging es um Schulbusse oder die Startzeit der ersten Schulstunde. Auch das Thema Mobbing kam auf den Tisch. Hier wurde besonders die Prävention als Gegenmittel der Wahl identifiziert. Teambildende Maßnahmen seien ebenso wichtig wie Schulungsmaßnahmen der Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen. Nicht zuletzt müsse das Vertrauensverhältnis zwischen Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften gestärkt werden. „Wenn euch das mal passiert, ist es ganz wichtig, etwas zu sagen und mit den Erwachsenen zu sprechen“, appelliert Dennis Niedermark, der offen darüber spricht, als Kind selbst Erfahrungen mit Mobbing gemacht zu haben.  Die Nutzung der sozialen Medien sei für die Politiker ebenfalls entscheidend. Spannend: 2/3 der Kids vor Ort haben einen Instagram sowie TikTok-Account. WhatsApp nutzen so gut wie alle Anwesenden.

Wirtschaftspolitisch wurde es immer wieder am Beispiel des beliebten Themas „Döner“. Die Inflation, die Strompreisbremse sowie die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage wurden so unter anderem kindgerecht erklärt und diskutiert.

Herzlichen Dank für den informativen und schönen Abend!
Unsere Demokratieprojekte werden vom Deutschen Kinderschutzbund unterstützt, vielen Dank.

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